Ich finde es wichtig, Neulingen den Einstieg in die Welt von Kaffee, Espresso und Milchschaum einfach zu machen. Deswegen existieren die hybriden Vertreter in meinem Espressomaschinen-Test 2025 ja überhaupt.
Ich finde es wichtig, Neulingen den Einstieg in die Welt von Kaffee, Espresso und Milchschaum einfach zu machen. Deswegen existieren die hybriden Vertreter in meinem Espressomaschinen-Test 2025 ja überhaupt.
Auf dem Papier und laut Werbung ist die DeLonghi La Specialista Arte genau für diesen Einstieg gedacht – überschaubarer Preis, überschaubare Einstellungen, überschaubares Gerät.
Der Test zeigt uns jedoch, dass es zum Lernen offenbar mehr braucht als eine integrierte Kaffeemühle und ein paar Steuerelemente. Obwohl der DeLonghi-Hybrid explizit zum „Üben und Experimentieren“ gedacht ist, dürfte die Zielgruppe etwas überfordert sein.
Also ein Fall von Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit? Nicht unbedingt. Denn andersherum können wir die Frage stellen, ob die La Specialista Arte uns vielleicht professionellen Espresso und Milchschaum zum besonders kleinen Preis liefert. Wer auf einen höheren Lerneffekt aus ist, dem empfehle ich die Solis Barista Grind & Infuse Perfetta oder die Sage Barista Express.
Gutes Preisniveau
DeLonghi La Specialista Arte
Verlangt mehr Können als angesagt
Stabile Verarbeitung
Recht kompakt
Guter Espressobezug
Sehr schöne Dampflanze
Mahlwerk laut
Anwendung für Anfänger zu komplex
Für ausgereiften Espresso eher ungeeignet
Arte vs. Prestigio & Maestro: La Specialista im Überblick
DeLonghis Hybrid-Familie ist eindeutig und logisch aufgebaut – die Arte markiert den Einstieg, die Prestigio gibt euch mehr Möglichkeiten, die La Specialista Maestro ist der Vollautomat unter den hybriden Siebträgermaschinen.
DeLonghi La Specialista Arte | DeLonghi La Specialista Prestigio | DeLonghi La Specialista Maestro | |
Testmodell | La Specialista Arte EC9155.MB | La Specialista Prestigio EC9355 | La Specialista Maestro EC9665.M |
Gehäusematerial | Edelstahl | Edelstahl | Edelstahl |
Verfügbare Farben/Design | |||
Typ | Einkreiser | Einkreiser | Einkreiser |
Bedienung | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe |
Display | Nein | Nein | Ja |
Manometer | |||
Durchmesser Siebe | 51 mm | 51 mm | |
Siebe einwandig | |||
Siebe doppelwandig | |||
Tamper | Manuell (Fortgeschritten) | Automatische Tamping Station | Smart Tamping Station |
Wassertank | 1.5 l | 2 Liter | 2,5 l |
Wasserfilter | |||
Mahlwerk | |||
Mahlgrade | 8 | 8 | 8 |
Bohnenfach | – | ||
Temperatur einstellbar | |||
Rezepte speichern | |||
Vorbrühfunktion | |||
Dampflanze | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Profi) |
Heißwasserfunktion | |||
Gewicht | 8.8 kg | 13.5 kg | 16 kg |
Maße | 28.5 x 36.5 x 39.9 cm | 38,0 x 37,0 x 44,5 cm | 42 cm x 45 cm x 35 cm |
Sonstiges | – | Automatisches LatteCrema-System | |
Aktueller Preis | 419,00 € | 557,59 € | 459,99 € |
DeLonghi La Specialista Arte | DeLonghi La Specialista Prestigio | DeLonghi La Specialista Maestro | |
Testmodell | La Specialista Arte EC9155.MB | La Specialista Prestigio EC9355 | La Specialista Maestro EC9665.M |
Gehäusematerial | Edelstahl | Edelstahl | Edelstahl |
Verfügbare Farben/Design | |||
Typ | Einkreiser | Einkreiser | Einkreiser |
Bedienung | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe |
Display | Nein | Nein | Ja |
Manometer | |||
Durchmesser Siebe | 51 mm | 51 mm | |
Siebe einwandig | |||
Siebe doppelwandig | |||
Tamper | Manuell (Fortgeschritten) | Automatische Tamping Station | Smart Tamping Station |
Wassertank | 1.5 l | 2 Liter | 2,5 l |
Wasserfilter | |||
Mahlwerk | |||
Mahlgrade | 8 | 8 | 8 |
Bohnenfach | – | ||
Temperatur einstellbar | |||
Rezepte speichern | |||
Vorbrühfunktion | |||
Dampflanze | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Profi) |
Heißwasserfunktion | |||
Gewicht | 8.8 kg | 13.5 kg | 16 kg |
Maße | 28.5 x 36.5 x 39.9 cm | 38,0 x 37,0 x 44,5 cm | 42 cm x 45 cm x 35 cm |
Sonstiges | – | Automatisches LatteCrema-System | |
Aktueller Preis | 419,00 € | 557,59 € | 459,99 € |
Die Arte-Vielfalt: Edelstahl, Schwarz, Bunt oder mit kaltem Espresso?
Wie „ernst“ es eine Espressomaschine meint, seht ihr nicht nur am Preis, sondern auch an den verfügbaren Farben. Geht es danach, will die Arte Neulinge ansprechen, die sich vor den silbernen Siebträger-Monstern höherer Klassen fürchten. Denn bunter könnte es das DeLonghi-Gerät kaum treiben:
Schwarz-Silber (EC9155.MB)
Weiß-Silber (EC9155.W)
Silber-Grün (EC9155.GR)
Silber-Gelb (EC9155.YE)
Außerdem gibt es eine „Sonderedition“: Wie bei seinen Vollautomaten hat DeLonghi bei hybriden Espressomaschinen den Cold-Brew-Hype nachgeholt und bietet uns zwei Arte-Versionen mit Kaltbrühautomatik:
La Specialista Arte Evo – Cold Brew EC9255.T (Silber-Grau)
La Specialista Arte Evo – Cold Brew EC9255.M (Edelstahl)
Ich schätze mal, dafür wird das Heizsystem bzw. der Thermoblock abgeschaltet oder zumindest runtergefahren, sodass das Wasser für die kalte Zubereitung geeignet ist.
Auch wenn ich mich weigere, kaltgebrühten Espresso als Cold Brew zu bezeichnen, wissen wir aus meinem DeLonghi Eletta Explore Cold Brew Test, dass die Funktion einen guten Job macht.
Ob man sie an der Espressomaschine braucht und mit einem Aufschlag von über 200 Euro bezahlen sollte, müsst ihr selbst entscheiden. Meine Erfahrung lautet: Nö, sollte man nicht. Ein paar Eiswürfel und kräftigere Espresso-Einstellungen tun es auch.
La Specialista Arte vs. Sage Barista Express
Das Feld hybrider Espressomaschinen ist bisher überschaubar: Neben DeLonghi spielen aktuell nur Sage und Solis ernsthafte Rollen. Sage halte ich für den Platzhirsch, mit der Sage Barista Express gibt es den perfekten Duellanten für die La Specialista Arte:
DeLonghi La Specialista Arte | Sage Barista Express | |
Testmodell | La Specialista Arte EC9155.MB | Sage Appliances SES875 |
Gehäusematerial | Edelstahl | Edelstahl |
Verfügbare Farben/Design | ||
Typ | Einkreiser | Einkreiser |
Bedienung | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe |
Display | Nein | Nein |
Manometer | ||
Durchmesser Siebe | 51 mm | 54 mm |
Siebe einwandig | ||
Siebe doppelwandig | ||
Tamper | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Basic) |
Wassertank | 1.5 l | 2.0 l |
Wasserfilter | ||
Mahlwerk | ||
Mahlgrade | 8 | 16 |
Bohnenfach | ||
Temperatur einstellbar | ||
Rezepte speichern | ||
Vorbrühfunktion | ||
Dampflanze | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Fortgeschritten) |
Heißwasserfunktion | ||
Gewicht | 8.8 kg | 10.2 kg |
Maße | 28.5 x 36.5 x 39.9 cm | 31,8 x 35,1 x 40,4 cm |
Sonstiges | ||
Aktueller Preis | 419,00 € | 499,00 € |
DeLonghi La Specialista Arte | Sage Barista Express | |
Testmodell | La Specialista Arte EC9155.MB | Sage Appliances SES875 |
Gehäusematerial | Edelstahl | Edelstahl |
Verfügbare Farben/Design | ||
Typ | Einkreiser | Einkreiser |
Bedienung | Tasten, Drehknöpfe | Tasten, Drehknöpfe |
Display | Nein | Nein |
Manometer | ||
Durchmesser Siebe | 51 mm | 54 mm |
Siebe einwandig | ||
Siebe doppelwandig | ||
Tamper | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Basic) |
Wassertank | 1.5 l | 2.0 l |
Wasserfilter | ||
Mahlwerk | ||
Mahlgrade | 8 | 16 |
Bohnenfach | ||
Temperatur einstellbar | ||
Rezepte speichern | ||
Vorbrühfunktion | ||
Dampflanze | Manuell (Fortgeschritten) | Manuell (Fortgeschritten) |
Heißwasserfunktion | ||
Gewicht | 8.8 kg | 10.2 kg |
Maße | 28.5 x 36.5 x 39.9 cm | 31,8 x 35,1 x 40,4 cm |
Sonstiges | ||
Aktueller Preis | 419,00 € | 499,00 € |
Ihr solltet hier auf keinen Fall nur nach dem Maschinenpreis gehen: Die Sage Barista Express ist aus diversen Gründen um Längen professioneller als das Arte-Gerät. Und das merkt ihr auch: Vom Mahlen bis zum Brühen bietet Sage mehr Vorteile bei jedem Kenntnisstand.
Andersherum macht die DeLonghi-Maschine für ihr Preisschild trotzdem viel richtig. Dennoch: Müsste ich mich entscheiden, würde ich zur Sage Barista Express raten. Auch sie hat ihre Macken, aber sie liefert nicht nur in den Tassen mehr Qualität.
Arte Espressomaschine einstellen & kennenlernen: Ohne Anleitung wird das nix
Jeder Barista weiß, dass man eine Espressomaschine im Alltag oft recht ruppig bedient und dass hier viel Kraft im Spiel ist. Darum werden sie schließlich aus Edelstahl gefertigt.
Damit prahlt auch die La Specialista Arte, doch hier biegt sich DeLonghi die Wahrheit ein bisschen zurecht: Viele Teile der Maschine bestehen zwar aus Edelstahl, Kunststoff ist trotzdem reichlich vertreten. Der wiederum fühlt sich relativ billig an.
Das stört vor allem am Schieberegler für die Mühle: Der Drehring wirkt nicht so richtig vertrauenerweckend, seid also etwas vorsichtig. Geht es um die Brüheinheit, die Milchlanze oder die Knöpfe für die Faktoren der Extraktion, gibt es jedoch keine Probleme. Zumindest nicht beim Material.
Zubehör im Lieferumfang: Masse oder Klasse?
Während Extrazubehör bei Vollautomaten vielleicht nur für die Reinigung und die Rechtfertigung eines bestimmten Preises notwendig ist, macht es bei einer Espressomaschine den Unterschied zwischen einem gelungenen Espresso und einem schlechten Kaffee.
Hier hat jeder Hersteller einen anderen Ansatz. DeLonghi arbeitet nach dem Motto „viel hilft viel“:
Tamping- & Dosierhilfe („Dosing & Tamping Guide“) für sauberes Auffangen und Verdichten von Kaffeemehl im Siebträger
Tamping Matte mit Aussparungen für Siebträger und Tamper
Espressopodest für kleine Tassen
Doppelwandige Siebe für Einzel- und Doppelbezug Espresso
Reinigungskit mit Starterset fürs Entkalken, Reinigungsbürste und Soft Balls für den Wassertank
Milchkännchen in hochwertiger Qualität
Wirklich alles davon könnt und werdet ihr oft gebrauchen. Etwa die Tampingmatte mit „Siebträgerständer“ ist eine super Idee, da ihr euch nicht die Arbeitsplatte zerkratzt. Auch die Dosierhilfe und das Podest finde ich gut.
Beim Tamper bin ich mir nicht ganz sicher, ob ihr ihn auf Dauer mögt. Er ist keineswegs so billig und leicht wie bei Sage, aber auch nicht so schwer und druckfreudig wie bei der Solis Grind & Infuse Perfetta.
Da das korrekte Verdichten von Kaffeemehl gleich nach dem korrekten Mahlgrad kommt, solltet ihr nicht knausern. Holt euch lieber einen schwereren Tamper mit besserer Handhabung. Achtet jedoch unbedingt auf den Tamperdurchmesser!
Die Siebträger: Klarer Fall von Anfänger
Über die Arte-Siebträger und Siebe muss ich kurz extra referieren, da sie die Espressomaschine eindeutig in die Schnupperecke stellen. Erstens liegt der Siebdurchmesser meilenweit unterm 58-mm-Barista-Standard, zweitens erhaltet ihr nur doppelwandige Siebe.
Diese werden auch „druckbeaufschlagt“ genannt und weisen damit auf ihre Funktion hin: Doppelwandige Siebe helfen, auch bei falschem Mahlgrad, falscher Verdichtung und falscher Dosierung genug Druck aufzubauen, um in den Tassen einen ordentlichen Espresso mit Crema zu erhalten. Der schmale Durchmesser hilft ebenfalls.
Was tun? Gegen den Siebdurchmesser könnt ihr nichts machen. Sonst passt die Gruppe nicht mehr an den Brühkopf. Ihr könnt euch für wenig Geld allerdings einwandige Siebe kaufen. Das hat sogar bei einer Einsteigermaschine nur Vorteile.
Druck „einstellen“: Mahlgrad & Menge justieren
Wer guten Kaffee aus einem Siebträger trinken will, muss verstehen, dass der Brühvorgang bereits mit den Kaffeebohnen bzw. dem Kaffeepulver beginnt. Erst kommt die Röstung bzw. Qualität der Bohnen, dann die Verarbeitung in der Mühle, dann die Menge, dann die Verdichtung.
In jedem dieser Punkte legt uns die La Specialista Arte ein paar Steinchen in den Weg. Das zieht sich natürlich durch die gesamte Zubereitung und damit bis zu den Ergebnissen in den Espressotassen.
Das Problem beginnt schon bei der korrekten Mahlstufe: Mit acht Auswahlmöglichkeiten ist die La Specialista Arte (zu) überschaubar. Und wenn wir es genau nehmen, haben wir nur sechs Mahlstufen zur Verfügung. Denn DeLonghi sagt:
„Das Resultat beim Mahlgrad 1 oder 2 ist sehr fein, er sollte daher nur bei speziellem Kaffee (leicht geröstet) verwendet werden.“
Damit sind sehr Espressoröstungen gemeint, die die meisten von uns eher nicht trinken – und schon gar nicht in einer solchen Maschine zubereiten würden.
Wenn wir es noch genauer nehmen, bleiben am Ende nur drei brauchbare Einstellungen: Für helle oder etwas ältere Bohnen nehmt ihr Stufe 2. Für dunklere oder frischere Bohnen empfehle ich Stufe 3 oder 4. Die gröberen Einstellungen sind kaum zu gebrauchen.
Auch wenn wir so guten Espresso, Kaffee oder Americano erhalten (die drei „Rezepte“ der Arte), bleibt kaum Spielraum fürs Feintuning oder Experimente.
Für die Einstellung der Mahlmenge sollt ihr euch an den Drehknopf-Zahlen als Bezugswert orientieren, diese entsprechen aber laut Bedienungsanleitung „nicht den Einstellungen des Mahlwerks, den Maßeinheiten (gr/oz) oder der Mahldauer“. Ja wem denn dann?!
Hier wird sofort klar, dass ihr ohne Kaffeewaage kaum zu einem gescheiten Ergebnis kommt. Das ist allerdings nicht nur hier so. Wiegt euer Kaffeemehl stets ab, so könnt ihr das Zusammenspiel von Wasser und Kaffee für den optimalen Geschmack am besten beeinflussen.
Temperatur & Bezugsmenge einstellen
Es ist ein bisschen frustrierend, dass die Arte-Espressomaschine bei Temperatur und Bezugsmenge dann doch richtig einfach funktioniert. Diese beiden Faktoren sind nicht ganz so wichtig für den optimalen Geschmack wie Mahlstufe und -menge.
Sei’s drum: Für die Menge könnt ihr der Maschine einerseits sagen, ob ihr ein Einer- oder Zweiersieb verwendet und andererseits den Bezug der „Rezepte“ Kaffee, Espresso und Americano individuell programmieren.
Ich habe (wie immer) einen Doppel-Mehlbezug mit 42 Gramm bzw. 40 Milliliter Wasser kombiniert, um einen doppelten Espresso mit ordentlich Kraft zu erhalten. Der passt auch zu Cappuccino oder Latte Macchiato. Ob alle Faktoren stimmen, seht ihr an der Druckanzeige.
Die drei festgelegten Temperaturstufen (92°C, 94°C, 96°C) könnt ihr weitestgehend ignorieren, da der Thermoblock ganze Arbeit leistet. An heißem Kaffee (und Dampf für die Milch) mangelt es auch ohne Verstellerei nicht.
La Specialista Arte in der Praxis: Beobachtungen im Testbericht
Sage ich sonst, dass ihr an einem Siebträger selbst für die Qualität von Kaffee, Cappuccino usw. verantwortlich seid, würde ich das beim Arte-Gerät etwas anders einordnen. Denn hier gibt es Macken, die euch die Anwendung und den Brühvorgang etwas verhageln:
Das Mahlwerk ist laut. Mit einer Lautstärke bis zu 80 Dezibel röhrt es geradezu. Daran gibt es nichts zu beschönigen.
Das Manometer zeigt nur einen optimalen Druckbereich, keine Werte. Klar ist es ausreichend, wenn ihr euch beim Bezug in der „Optimal Zone“ befindet. Aber Werte sind trotzdem genauer und für den Lerneffekt wichtiger.
Nach jedem Espressobezug tropft viel Flüssigkeit aus dem Kaffeeauslauf. Ihr müsst also die Tasse oder das Glas schnell wegziehen.
Der (passive) Tassenwärmer wird von einem Fach behindert. Wie gut, dass der Kaffee sowieso heiß wird.
Aber ich will nicht übertreiben: Die Tassenergebnisse sind trotzdem gut, auch wenn die Maschine mit den feineren Nuancen eines Natural aus Äthiopien überhaupt nicht klarkommt.
Kommen bei euch sowieso eher kräftige Schokonoten ins Einfach- oder Doppelsieb, werdet ihr manche Arte-Tücken nicht bemerken. Denn der Pumpendruck usw. arbeiten ordentlich.
Die Milchschaumlanze ist allerdings überraschend super. Sie hat die richtige Länge, den richtigen Wumms und kann aus praktisch jeder Milch einen Latte-Art-Cappuccino nach allen Regeln der Kunst machen.
Reinigung im Blindeinsatz?
Während ihr bei einem Vollautomat Kaffee aus allen Windungen entfernen müsst, ist es meist sehr einfach, eine Siebträgermaschine zu reinigen. Selbst, wenn sie mit einer Kaffeemühle ausgestattet ist. Aber auch in dieser Hinsicht ist die Arte etwas umständlich:
Der Wassertank ist mit 1,7 Liter ziemlich klein und muss häufig nachgefüllt werden. Er lässt sich durch die schmale Öffnung auch nur mit kleinen Händen oder unter Umständen reinigen.
Der Bohnenbehälter lässt sich nicht abnehmen. So kommt ihr nicht so leicht ans Mahlwerk. Darum müsst ihr hier eher auf Reinigungstabletten als aufs Auspinseln oder Aussaugen setzen. Auch der Bohnenbehälter selbst reinigt sich nur schwer. Das sind zwar nur Kleinigkeiten. Aber sie summieren sich.
DeLonghi La Specialista Arte: Wer ist gemeint?
Die DeLonghi La Specialista Arte hat vor allem ein Problem: falsche Werbung. Würde der Hersteller nicht von Einsteigermaschine und Experimentieren für Anfänger reden, würde ich das Gerät besser verstehen. Viel Hilfe können Anfänger hier nämlich nicht erwarten.
Gutes Preisniveau
DeLonghi La Specialista Arte
Verlangt mehr Können als angesagt
Stabile Verarbeitung
Recht kompakt
Guter Espressobezug
Sehr schöne Dampflanze
Mahlwerk laut
Anwendung für Anfänger zu komplex
Für ausgereiften Espresso eher ungeeignet
Vielleicht versucht DeLonghi, die eher begrenzte Funktionalität zu rechtfertigen und damit Leute zu überzeugen, dass dieses Gerät eine ebenso große Daseinsberechtigung wie etwa die La Specialista Maestro oder eine Prestigio hat. Hat es?
Tatsächlich finde ich die Arte im Vergleich mit ähnlichen Geräten aus meinem Espressomaschinen-Test 2025 völlig in Ordnung – vor allem in Sachen Preisschild.
Allerdings würde ich definitiv etwas mehr Geld in die Hand nehmen und zum Beispiel auf die Solis Barista Grind & Infuse Perfetta oder die Sage Barista Express setzen. Sie bieten mehr Professionalität und haben trotzdem einen höheren Lerneffekt.
Wie seht ihr das: Braucht ihr mehr oder weniger Unterstützung von einer solchen Maschine? Ich freue mich auf eure Kommentare.
FAQ
DeLonghi kann bei Vollautomaten mehr punkten als bei Espressomaschinen. Grundsätzlich empfehle ich die La Specialista Maestro oder Prestigio.
Jede Espressomaschine kann sich beweisen – solange die Komponenten genügend Druck und Temperatur aufbauen können. Ich persönlich empfehle für zu Hause die Sage the Barista Touch als Maschine mit Mahlwerk oder eine Rancilio Silvia als wahrer italienischer Klassiker.